„Heil werden, ohne gesund werden zu müssen“
„Medizin ohne Maß?“: Prof. Giovanni Maio setzt einem„Diktat der Machbarkeit“ eine neue Medizinkultur der Besonnenheit entgegen – als Weg zu einem „guten Leben“ ‹ Weiterlesen ›
BücherZwischen allen Polen
Er galt als einer der Favoriten für die Verleihung des Deutschen Buchpreises, den er letztlich doch knapp verpasste. Für die so oft vergeblich um Verständnis ringende Psychiatrie und alle davon Betroffenen ist dieses Werk auch ohne Preis ein Hauptgewinn. Mit „Die Welt im Rücken“ ist Thomas Melle neben der literarischen Hochwertigkeit ein großartiges Zeugnis des Verlaufs einer manisch-depressiven Erkrankung und der ihr innewohnenden unendlichen Tragik gelungen. ‹ Weiterlesen ›
FilmWahre Helden: Die Rückkehr des Karl Schmidt
Früher war Karl der beste Freund von „Herrn Lehmann“. Autor Sven Regener hat Karls Geschichte weitergesponnen. Ende August kommt „Magical Mystery“ ins Kino. Erzählt wird, wie Karl, der inzwischen in einer drogentherapeutischen WG lebt, Techno-DJ’s durch Deutschland kutschiert. Was ihn unentbehrlich macht: Er muss ja nüchtern bleiben. ‹ Weiterlesen ›
Film„Nebel im August“ - eine „Ode an die Vielfalt“
Der Film „Nebel im August“, der am 29. September in die Kinos kommt, bringt auf die Leinwand, was bisher kaum verfilmbar schien: Es ist die real-fiktive Verfilmung der Geschichte des Ernst Lossa, eines 13 Jahre alten Jungen, der 1942 als „nicht erziehbar“ wegen seiner rebellischen Art in eine Nervenheilanstalt abgeschoben wurde. ‹ Weiterlesen
GesellschaftDer Algorithmus der Gefühle
Psychiatrie 4.0.: Von Avatar bis Datenbrille
Datenbrillen zur Gefühlserkennung, Avatare, die Therapeuten spielen und Software, die einem das Wort im Munde umdrehen kann – die „schöne neue Welt“ ist da – und beunruhigt. ‹ Weiterlesen ›
„Ein Hammerbegriff, damit kann man vieles erschlagen“
Warum Prof. Claas Hinrich Lammers einer Zunahme von Narzissmus widerspricht – und was er Therapeuten rät. ‹ Weiterlesen ›
InterviewSatanische Welten - Interview mit Michaela Huber
Rituelle Gewalt, destruktive Kulte, organisierte sexuelle Ausbeutung von Kindern: Ein Gespräch mit Traumaexpertin Michaela Huber* über Folgen und nötige Hilfen für Opfer – und Täter. ‹ Weiterlesen ›
GesellschaftPsychose als Comic
„Diagnose Psychose“ - so nennt der Hamburger Künstler Uli Pforr sein Comicbuch, das auf persönlichen Erfahrungen während eines ca. dreimonatigen Klinikaufenthalts im Universitätsklinikum Eppendorf beruht. Jetzt soll daraus auch ein Film entstehen. ‹ Weiterlesen ›
PorträtDie Carrières
Mareike Carrière wurde als eine der ersten deutschen Fernsehpolizistinnen bekannt und starb mit 59 Jahren an Krebs. Bruder Mathieu machte zuletzt mit dem Dschungelcamp große Schlagzeilen. Der Großvater erlebte die Psychiatrie der Nazizeit mit, der Vater lernte die alten „Anstalten von innen“ kennen, bevor er sich als Facharzt niederließ. Ein „2011er“ Blick auf eine erstaunliche Familiengeschichte. ‹ Weiterlesen ›
FilmZwischen Tragik und Komik
Rätselhaft und ambivalent blieb er allen. Provokant, skurril, an Widersprüchen und Überraschungen reich war er. „Gelebte Anarchie“ wurde ihm zugeschrieben. Ein Mensch, der andere tagelang zum Lachen brachte, bis der Bauch schmerzte. Ein genialer Clown, voll innerer Konflikte, dessen Leben tragisch früh endete. 1983 lässt sich Heino Jaeger nach Bränden und Wohnungsverlust in ein sozialpsychiatrisches Heim einweisen, das „Haus Ingrid“ in Bad Oldesloe, wo er 1997 „in schizoider Dämmerung verstirbt“, wie es die Filmbewertungsstelle in ihrer Begründung für das Prädikat „Besonders wertvoll“ für den Dokumentarfilm „Heino Jaeger – look before you kuck“ von Gerd Kroske schreibt. ‹ Weiterlesen ›
GesellschaftIllustre Gesellschaft: Comic-Künstler schuf kultiges St. Georg-Porträt
„Schwulen-Viertel“ und Bischofssitz. „Klein Istanbul“ für die einen. Andere erinnert es an London. Hier Sexshops und Drogenumschlagplätze, dort schickes Alsterufer und Flaniermeile. Diese und viele Gegensätze mehr bietet St. Georg. Und damit Raum für Projektionen und Kreativität. Lockstoff für „bunte Vögel“, Künstler und Promis. Ein schriller, facettenreicher Stadtteil – wie gemacht für den Comiczeichner und Illustrator Uli Pforr. „Kontraste lassen sich besonders gut mit Comics herausarbeiten“, sagt der Künstler aus Wilhelmsburg. „St. Georg illustrated“ heißt ein kultiges Stadteil-Porträt, das er gestaltet und Marina Friedt mit Texten versehen hat. ‹ Weiterlesen ›
PorträtIm Schatten der Psychose
Tuula Rouhiainen heißt sie. Sie kommt aus Karelien in Ostfinnland, nahe der russischen Grenze wurde sie groß. Lange litt sie an einer schweren schizoaffektiven Psychose, die sie in deutsche und finnische Psychiatrien führte. Heute geht es ihr gut. Ohne Medikamente. Mit Krisen, die dazu gehören. „Man kann zufrieden und glücklich leben“ ist ihr Credo – Hoffnung, die sie auch als Begleiterin im Peer-Projekt von „psychenet – Hamburger Netz psychische Gesundheit“ anderen Betroffenen vermittelt.
Wie hat sie das geschafft? ‹ Weiterlesen ›
West-Ost – Zwei Psychiater, ein Vergleich
Nazidiktatur, Teilung, Wiedervereinigung: Die Geschichte hat Ost- und Westdeutsche über den Weg zweier Diktaturen zu unterschiedlichen Lebens- und Wahrnehmungswelten geführt. Anlässlich einer Fachtagung haben die Psychiater Prof. Harald Freyberger (geb. 1957) und Privatdozent Ulrich Bahrke (Jahrgang 1955) diese inneren Welten aus zwei verschiedenen Perspektiven reflektiert: Freyberger aus Sicht eines Westdeutschen, der in den Osten ging, während Bahrke aus Halle heute in Westdeutschland lebt und lehrt. ‹ Weiterlesen ›
EthikMiese Geschäfte mit der Schönheit
Brust-OP’s, Faltenglättung, Fett absaugen, Lidkorrektur, Bauchstraffung: Immer mehr Gesunde und zunehmend auch Männer legen sich freiwillig unters Messer – und nehmen zum Zwecke der äußerlichen Selbstoptimierung hohe Risiken bis hin zu Todesfällen in Kauf. Was bei all dem meist im Dunkeln bleibt: Bei 50 Prozent der Kunden liegen einer neuen Studie zufolge psychische Probleme im Hintergrund, 5 bis 15 Prozent leiden demnach gar an einer schwer wiegenden Körperbildstörung. ‹ Weiterlesen ›